Auf der ganzen Welt protestieren Menschen zusammen gegen Praktiken und Maßnahmen und Praktiken, die zur Erwärmung unseres Planeten und zur Zerstörung von Ökosystemen führen. Eine sehr wichtige Frage ist bei diesem Thema jedoch: “Sind die Klimastreiks ein wirksames Mittel zur Bekämpfung des Klimawandels?” Dieser Frage werden wir in diesem Blogartikel auf den Grund gehen.
Greta Thunberg und die Klimastreik-Bewegung
Wollen Menschen ihrer Stimme Gehör verschaffen, um den momentanen Weg in eine ökologische Katastrophe zu ändern, beginnen sie oft einen Streik. Diese gängige Praxis wird von zahlreichen neuen Klimaaktivisten wie der bekannten Greta Thunberg und Luisa Neubauer benutzt und wird immer größer und scheint es, erfolgreicher. Es geht um die Erwärmung unseres Planeten und die unaufhaltsame Zerstörung der Ökosysteme auf unserem Planeten. Die Frage, ob ein Streik ein wirksamer Mechanismus ist, um den Klimawandel zu bekämpfen, kommt hier auf.
Als Greta Thunberg im August 2018 begann, jeden Freitag im Zuge der Bewegung “Fridays For Future” in der Schule zu streiken, erlebte die Klimabewegung klar einen großen Aufstieg. Diese Aktion war klar an dem weltweiten Klimastreik im März 2019 beteiligt, als mehr als eine Million Streikende in mehr als 125 Ländern daran teilnahmen. Die “Global Week for Future” organisierte dann im selben Jahr eine Serie von 4.500 Streiks in 150 Ländern weltweit, die mehr als 6 Millionen Menschen mobilisierte. Das war wohl der größte Klimastreik der Weltgeschichte.
Mit dem Wachsen der Klimabewegung ist ebenso das Klimabewusstsein der Personen gestiegen. Fridays For Future ist ein Grund dafür, dass sich heute mehr und mehr Menschen Gedanken über die Implikationen unseres aktuellen Lebensstils und Wirtschaftsmodells auf den Planeten machen.Junge Menschen scheinen die absolut treibende Kraft bei diesem Prozess zu sein, denn sie wissen, sie selbst und ihre Kinder werden die größte Last der globalen Erwärmung tragen.
Dieser Bewegung ist klar durch die Dringlichkeit des Themas gerechtfertigt. Laut einem IPCC-Bericht von 2018 läuft das Kohlenstoffbudget von 420 Gigatonnen (Gt) CO2 – die maximale Menge an CO2, die die Erdatmosphäre aufnehmen kann, um die globale Erwärmung auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen – in etwa neun Jahren aus. Dennoch wird auf Regierungs- und Produktionsebene wenig getan, um die weltweiten Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Wie funktionieren Streiks?
Ein Streik ist eigentlich nichts anderes als eine Form eines Protests, wie wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich weigern, zur Arbeit zu kommen, um auf Probleme in der Belegschaft zu reagieren. Sie versammeln sich vor der Fabrik oder dem Unternehmen (oder an einem anderen strategischen Ort) und verschaffen somit ihren Forderungen besonderes Gehör. Dabei kann es sich um Forderungen nach Arbeitsrechten oder Änderungen der Unternehmenspolitik handeln, die den Klassenkampf verkörpern. Ohne das Personal kann das Unternehmen nicht arbeiten und muss daher Verluste hinnehmen, so dass die Geschäftsleitung gezwungen wird, mit den Streikenden ins Gespräch zu kommen.
Klimastreiks sind jedoch ein wenig anders. Bisher waren Schülerinnen und Schüler die Protagonisten, die diese Bewegung vorantrieben. In diesem Fall protestieren sie, indem sie nicht zur Schule gehen und gemeinsam Maßnahmen gegen den Klimawandel und seine Folgen für ihre Zukunft fordern. Ihre Forderungen sind objektiv, ehrgeizig und von großer Dringlichkeit.
Im Großen und Ganzen fordern sie Folgendes:
- Einen weltweiten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen.
- Das Ausrufen eines Klimanotstands von Seiten der Regierungen und lokale Institutionen, um damit Nachhaltigkeitsmaßnahmen Vorrang zu geben.
- Dass Ökozid vor dem Internationalen Strafgerichtshof als Verbrechen eingestuft wird.
- Mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht in Bezug auf die Treibhausgasemissionen.
Darüber hinaus scheinen diese jungen Aktivistinnen und Aktivisten zu erkennen, dass die Klimabewegung Teil eines umfassenderen Kampfes für soziale, geschlechtsspezifische und rassische Gleichheit und Gerechtigkeit ist und dass es wichtig ist, eine Klimapolitik zu fordern, die den Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und der Schwächsten sowie den Abbau aller Formen von Ungleichheit beinhaltet.
Wozu tragen Klimastreiks bei?
Der ganzheitliche Ansatz des Klimastreiks macht deutlich, wie sehr alle gesellschaftlichen Probleme miteinander verbunden sind, und erweist sich als eine Form des gewaltfreien zivilen Ungehorsams als sehr effektiv, um die Aufmerksamkeit auf die Klimakrise zu lenken. Außerdem gibt der Streik als kollektive Aktion den Menschen das Gefühl, selbstbestimmt und hoffnungsvoll zu sein. Dies fördert das Bewusstsein auf der Mikroebene und die Medienaufmerksamkeit auf der Makroebene. Außerdem erhöht sich der öffentliche Druck auf die gewählten Vertreterinnen und Vertretern und schafft einen fruchtbaren Boden für die Diskussion über neue Strategien zur Eindämmung der globalen Erwärmung.
Klimastreiks tragen auf diesen Ebenen etwas bei:
- Psychologisch
- Sozial
- Medien
- Politik
Eine 2019 im Journal of Environmental Psychology veröffentlichte Studie legt nahe, dass Streiks die wichtigsten psychologischen Faktoren im Kampf gegen den Klimawandel fördern können. Das liegt an dem Gefühl der Ermächtigung, das kollektives Handeln auf Menschen ausüben kann.
Streiken bedeutet kollektives Handeln, was umso ermutigender ist als isolierte Bemühungen, da der Mensch ein soziales Tier ist. Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, das unweigerlich aufkommt, wenn wir uns den Tatsachen stellen, kann durch ein Gefühl der Gemeinschaft und Solidarität überwunden werden. Das soll natürlich nicht heißen, dass individuelle Umweltbemühungen wie Recycling, ethischer Konsum und Veganismus abgetan werden; diese Aktionen gehen Hand in Hand mit auffälligen Aktionen.
Die Aufmerksamkeit, die durch die Presse verursacht wird, ist ebenfalls ein wichtiger Beitrag, den die Streiks leisten. Je mehr Menschen sich beteiligen, desto mehr wird das Thema gehört und desto größer wird das Interesse der Medien an der Sache. Die Verbreitung der Ideale der Bewegung ist wichtig, um das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen, und dafür ist es äußerst wichtig, Verbündete in den Medien zu haben.
Streiks können einen großen Einfluss auf die Politikgestaltung haben. Politikerinnen und Politiker hören nämlich eher auf die Forderungen der Massen, schließlich sind sie die Wählerinnen und Wähler. Je größer der Streik ist, desto größer ist die Chance, dass er auf der politischen Agenda Platz findet. Schließlich steht eine Wahl vor der Tür, und deshalb nehmen die Politiker diese Aktionen ernst.
Das Fazit: Klimastreiks sind effektiv!
Die erwähnten Klimastreiks von 2019 mit der riesigen Zahl von Menschen, die mobilisiert wurden, zeigen, wie effektiv Streiks wirklich sind. Auch wenn der größte Sieg der Klimabewegung noch aussteht, der eine radikale Umweltreform in Gang setzen wird, können wir die allgemeine gesellschaftliche Wende hin zu Nachhaltigkeit und erneuerbaren Energien als Zeichen für den Fortschritt der letzten Jahre betrachten. Streiks sind ein Prozess, der auf sich selbst zurückwirkt, und sie sind sowohl ein Vorläufer als auch eine Folge dieser Wende.