einmal
die narben von deinen händen
siehst du
nicht die trümmer meiner welt
wer gab dir das recht
wer dein lachen
auf meinem schweigen
während steine schreien
zu staub zermahlen
mit dem staub erhebe ich mich
und tanze deinen untergang
wild der mohn
meilenweit roter mohn
an der straße auf
der wir durch die landschaft
fahren als gäbe es ein ziel
das wir noch erreichen müssen
sehen wir an den rändern
fragile schönheit
die sich flammenrot
in alle sinne brennt
und schnell verweht
kannst ihn nicht mitnehmen
es gibt keinen mohn to go
können nur wir
unsere richtung ändern
psalm
(zu singen nach der weise
der anklagenden mütter)
zur mitternacht
stehe ich auf
erhebe ich mich
gott oh höre
dich schreien
dein verzweifeln
und
wiege dann
wie im gebet
in meinen armen
dich wie eine mutter
ihr kind an ihren brüsten
wiegt
gieb mir den schmerz
noch habe ich dafür
die liebe und auch noch
der kurzen tage zeit
um deinen schmerz
zu tragen
und mein erbarmen
dir zu geben
gott
ach wolltest du vertrauen
ich halte dich
und berge dich in meinem schoß
und trage dich bis an den rand
der nacht
um dich dem tag zu schenken
wenn dir das licht
die andern schrecken macht
und bin dann da
für dich
um dich zu trösten
- Black Lavenders Lyrik-Ecke Woche XXVI - 17. Januar 2021
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