Jede Woche eine kleine Auswahl an Gedichten mit politischem, gesellschaftlichem und philosophischem Einfluss
Von Black Lavender, Anarchistin & Poetin der kleinen Dinge
triumph der aufklärung
während sterne sich
im leuchten üben
um zu glänzen
in dunkler nacht
lassen die vollends
aufgeklärten menschen
alles erstrahlen
zeichen ihres triumphalen
unheils
einzig kinderaugen könnten
noch leuchten
doch bricht sich
deren glanz im schlamm
während alles erstrahlt
im zeichen einer
aufgeklärten menschheit
keine liebe im falschen
für einen moment stehen wir uns gegenüber. ich schaue in deine augen. sehe dich. du bist schön. ich bin verwirrt.
male mir aus, wie das wäre. zufällig wie hier hätten wir uns in einer bar getroffen. unsere blicke wären aneinander hängen geblieben.
deine lippen, deine augen, dein haar – mit leisem verlangen hätte ich mich an einen tagtraum verloren mit dir in der hauptrolle.
ein zwinkern und ein schüchternes lächeln. ein flirt ohne absicht. oder mehr. wir hätten gespielt. ausgang offen. möglich vieles.
ich sehe deine augen. ohne jedes verlangen sehe ich deine lippen, dein haar. und ich sehe angst in deinem blick.
du schaust in meine augen. was siehst du? bin dir gegenüber – noch mensch. spiegelst du dich in meinen augen? siehst du meine angst?
hältst in den händen helm und schlagstock. trägst brustpanzer und schienen. gerüstet. bereit, mich niederzuschlagen auf befehl.
kurz sehe ich dich, dich – nicht die polizistin. dein gesicht ist noch offen und ohne visier. in der realität klafft eine utopische lücke.
aber es gibt kein happyend. nur den moment, so unwirklich wie das, was gleich geschehen wird. dein blick. es gibt keinen platz für eine utopie.
- Black Lavenders Lyrik-Ecke Woche XXV - 10. Januar 2021
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